20120228

mein zimmer ist kalt und leer als ich langsam die augen öffne. 
helles licht von dem reciever meines fernsehers scheint zu mir rüber, macht mich für einen kurzen moment blind. ich überlege aufzustehen, mich fertig zu machen und normal in die schule zu gehen. 
also drehe ich mich um, wühle meine decke auf und bin im begriff aufzustehen. 
wenn da nur nicht diese hand wäre, die mich fesselt. 
die mich ans bett zwingt. 
ich lasse nach mit der kraft, lasse mich unsanft zurück in mein kissen fallen. 
erneut nehme ich einen versuch auf mich, wieder scheitere ich. schon gebe ich auf. 
decke über den kopf, gesicht in den händen vergraben und da kommen auch schon die ersten tränen. sie scheinen mich auszulachen, wollen mich ständig begleiten. ich lasse sie zu, weine leise in meine hand. 
von unten her höre ich geräusche, mein bruder und meine mutter sind wach. sie reden, haben leise das radio an und tu'n so, als würde es mich gar nicht geben. 
für den moment ist es mir egal, meine tränen scheinen mich taub zu machen.
ich beruhige mich wieder, befreie mich von der decke und ringe hastig nach luft.
die stimmen unten werden leiser, schließlich knallt die tür zu und mein kleiner bruder geht richtung bushaltestelle.
doch mit den stimmen unten die verschwinden, kommen die stimmen in meinem kopf immer weiter zum vorschein, drohen mich zu verschlingen.
ich sehe an die wand, sehe wie große schatten sich über mich legen, meine füße kitzeln und mich auslachen.
ich spüre die stiche, bin den schmerz gewohnt. die stimme fängt an zu flüstern, macht mir vorwürfe, wieso ich so schwach bin und nicht in die schule gehen würde.
ich begehe denselben fehler wie jedes mal - ich versuche die stimmen zu übertönen, singe leise vor mich her.
doch ich schaffe es nicht, stimmen werden lauter. 
kreisen mich ein, fesseln mich. und ich werde immer gefangen sein in ihnen, sehe keinen ausweg aus dieser hölle.
schmerzen mit schmerzen betäuben klingt gut, ist gut.
aber ich bin zu stark für die klinge, brauche sie nicht.
tabletten? ich mache meinen nachtschrank auf, sehe eine noch unberührte packung schlaftabletten. 
wie gerne würde ich die nun alle nehmen 
hastig mache ich die schublade wieder zu, denke nicht an weiteres.
versuche den kopf auszuschalten, bin in einem rausch.
eine tablette, zwei tabletten, drei tabletten, vier tabletten.
ich stoppe.
bis hier und nicht weiter. mit den gedanken an die klinge drehe ich mich um, höre mir die vorwürfe der stimmen an bis ich langsam einschlafe und meine augen schließe.

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