20120229

ich liege im bett, sehe an die wand.
dunkle schatten, tiefe schatten, weinende gesichter.
mein atem sticht in der luftröhre, hastig schnappe ich nach luft.
die treppe knarrt.
jemand nähert sich mich, ich krieche in die hinterste ecke.
niemand darf reinkommen.
niemand darf mich nun so sehen.
ich versuche mich zusammenzureißen, wische die tränen weg, schnappe mir schnell ein buch und versinke sofort darin. es klopft an der tür.
ein letztes mal wische ich die tränen weg, sage 'herein'.
sie kommt hinein, blickt mich an und lächelt.
"komm bitte nach unten, es gibt essen"
mit großen, leeren augen blicke ich sie an, wollte gerade etwas sagen
ich hasse essen, ich will nicht essen, ich darf nicht essen.
"doch bevor du etwas sagst, du kommst jetzt mit und isst mit uns zusammen", kommt sie mir zuvor.
ein leises 'okay' bringe ich hervor, krieche aus meinem bett.
sie wartet, bis ich aufgestanden werde.
dann folge ich ihr nach unten, die treppe knarrt. ich fange an zu zittern.
gleich gibt es essen, ich habe angst.
ich komme in die küche.
es riecht nach suppe, ich sehe in den topf.
gemüse-suppe.
erleichtert atme ich auf und setze mich an den tisch.
alle haben einen großen teller, ich bekomme lediglich eine kleine schüssel.
aber mir wird immer wieder aufgefüllt.
nach drei kleinen schüsseln setze ich mich zur wehr, esse nicht mehr weiter.
ich kriege einen kritischen blick von meiner mama, aber sie schweigt.
mein glück.
ich mache anzeichen aufzustehen, meine mama blickt mich an.
"du denkst an die therapie-stunde morgen?"
"ja"
ich drehe mich um, gehe wieder in mein zimmer.
geschafft.

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