20120712

"wie geht es dir?"

"ich möchte am liebsten die haut aufschneiden, den ganzen schmerz rausschneiden, dieses gefühl nicht mehr haben müssen. das alles hier nicht mehr ertragen müssen. das blut sehen, immer tiefer schneiden. mein herz rausschneiden, meine seele aus meinen kaputten körper holen. sie befreien, von dem monster befreien. möchte niemals wieder essen müssen, möchte dieses gefühl von hass nicht mehr haben. nicht immer all' die glücklichen menschen sehen, und sagen müssen, dass ich auch glücklich bin. ich laufe durch die straßen mit meinen leuten, lache und habe spaß. man sollte meinen, ich müsste glücklich sein. ich habe doch so vieles, habe alles. man sollte meinen, ich bin glücklich. aber nein, ich habe versagt. habe mein leben nicht gelebt, habe die chance verpasst. die klinik hat meine gedanken verschlimmert, hat nicht geholfen. was nützt hilfe, wenn man sie nicht will? wenn man sich mit dem gesamten körper dagegen stemmt und nichts annimmt? genau, nichts. und das schlimme an allem ist, dass es mir egal ist. es ist mir egal, dass ich mir die haut aufritze, dass ich wochenlang hungere und dass ich sterben will. es ist egal, so egal. und das ist das schlimmste für mich."

"mir geht es gut, und wie geht es dir?"

gut, dass ihr mir alle glaubt. gut, dass ihr alle so blind seit und mir glaubt. gut, dass ich mich nicht rechtfertigen muss. gut, dass es mir gut geht.

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