20120415

ich sitze auf dem boden, höre musik. der raum ist hell erleuchtet, ich spüre blicke auf meinem rücken. spüre blicke überall. spüre eine hand auf meiner schulter, drehe mich langsam um. grüne augen blicken mich an. "du bist hässlich", höre ich sagen. "du bist fett", wird gleich hinzugefügt. tränen wandern meine wange hinunter, ich versuche mich von der hand zu befreien. doch sie hält mich fest, quält mich. ich versuche zu schreien, bleibe jedoch stumm. meine mutter ist unten, ist glücklich. sie denkt, mir geht es gut. und ich? ich sitze auf dem boden, höre stimmen, weine und bin mit meinen kräften am ende. aber ich will ihr keine sorgen bereiten, will ihr nicht von den stimmen erzählen die mich tag für tag begleiten. ich will doch nur, das es ihr gut geht. also stehe ich langsam vom boden auf, setze mich wieder an den pc. der stuhl rollt zum fenster, ich sitze am fenster und sehe raus. die hand reicht mir die klinge, ich lehne ab. "nimm sie!", befiehlt mir die stimme. kleinlaut nehme ich die klinge, sehe sie an. meine augen brennen, kann nicht mehr weinen aber muss es! ich versuche die klinge wegzulegen, doch ich kann sie nicht loslassen. und dann ist es passiert. ein schnitt, zwei schnitte, drei schnitte, ich höre auf zu zählen. es tut so gut, befreit mich für den moment. der druck wird stärker, ich mache weiter. immer weiter. alles voller blut, es ist befreiend. erleichtert atme ich auf, sehe mir meine beine an. "du bist schwach, hörst du? du bist verdammt schwach!", höre ich es sagen. leise murmel' ich vor mich hin "aber du wolltest das doch so..". sie lacht, die stimme lacht. ich versinke in mir, habe verloren. habe diesen kampf verloren, wollte es nie wieder machen. wollte nur einmal stark sein. aber wieder habe ich nachgegeben, war zu schwach. es tut mir leid. es tut mir leid, das ich so schwach bin.

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